Dem voraus gegangen war ein Interessenbekundungsverfahren des Bezirks zur Fortsetzung der Arbeit. Die SozDia-Stiftung hatte das weitere Interesse angesichts der etablierten Arbeit des iKARUS bekundet.
„Wir bedauern zutiefst, dass der Bezirk unsere Vision von offen gelebter Stadtteilarbeit zu tariflichen Gehältern der Angestellten nicht unterstützt", so Michael Heinisch-Kirch, Vorstandsvorsitzender der SozDia Stiftung Berlin.
Seinen aufrichtigen Dank spricht Heinisch-Kirch allen Mitarbeitenden aus, „die 13 Jahre lang die Stadtteilarbeit in Karlshorst maßgeblich geprägt haben." Und weiter: "Ein herzliches Dankeschön gebührt auch unseren tausenden geschätzten Besuchenden, Ehrenamtlichen und Mitgestaltenden der iKARUS-Arbeit für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung." Die iKARUS-Arbeit habe wesentlichen Anteil daran, dass die Bürger*innen der prosperierenden Lichtenberger Stadtteile Karlshorst und Rummelsburg sich in den vielen Veränderungen, die es in der Zeit vor Ort gab, aktiv einmischen und das Zusammenleben mitgestalten konnten – das iKARUS hat somit einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau des Gemeinwesens geleistet.
Im Auftrag des Bezirksamtes Lichtenberg hat das iKARUS Stadtteilzentrum als zentrales Bindeglied zwischen den Bewohner*innen, der Politik und der Bezirks-Verwaltung gedient. Erst im vergangenen Jahr fand das erste Lichtenberger Parklet vor dem Stadtteilzentrum sein zu Hause – initiiert und verantwortet vom iKARUS, stolz eröffnet durch den heutigen Lichtenberger Bürgermeister. Die Verantwortung für die Betriebssicherheit des Parklet ist mit der Schließung des iKARUS vakant.
Die Räumlichkeiten des Stadtteilzentrums waren nicht nur Austragungsort für regelmäßige Veranstaltungen und Ausstellungen, die von Bürger*innen organisiert wurden, sondern dienten auch als Heimat für das Mobile Bürgeramt und die Mieterberatung. Das Stadtteilzentrum war ein beliebter Anlaufpunkt für die Menschen im Bezirk, zur Umsetzung ihrer Ideen und Initiativen, für Treffen, für Beratung und Anträge zum Bürgerhaushalt und Kiezfonds, zur Lösung von Problemen im Stadtteil, bei der Planung von Aktionen und der Gründung von Initiativen sowie wenn sie mit Menschen zusammenkommen wollten. So wurde das iKARUS als „Institution“ im Stadtteil wahrgenommen.
Von den Aktivitäten, die mit Schließung des iKARUS vor dem aus stehen, seien hier das erste, prestigeträchtige Projekt des Foodsharing-Kühlschranks, sowie der allen bekannte Karlshorster Weihnachtsmarkt jeweils am 2ten Adventswochenende mit tausenden Berliner Besuchenden genannt – beides Aktivitäten, die vor allem durch Ehrenamtliche aus den Stadtteilen Karlshorst und Rummelsburger Bucht getragen und durch das iKARUS koordiniert und verantwortet wurden.
Das iKARUS Stadtteilzentrum schließt in der Adventszeit 2023, zwei Wochen nach dem letzten erfolgreichen Weihnachtsmarkt Karlshorst, seine Tür.